Die Nachbarschaftszentren 6, 16 und 17 feiern Geburtstag und sprechen über ihre langjährige Arbeit gegen Exklusion.

Wege aus der Exklusion

Nachbarschaftszentren als Anker in der neuen Heimat 

Fehlende Sprache, Armut und Einsamkeit errichten Wände zwischen Menschen. Die Wiener Hilfswerk Nachbarschaftszentren arbeiten daran, diese Wände einzureißen.

1992 eröffneten die Nachbarschaftszentren 16 und 17. Zu dieser Zeit kommen Flüchtende des Jugoslawien-Krieges, die ihre Kinder in die Lernclubs bringen, Gruppenangebote nutzen und die Nachbarschaftszentren als Anker in der neuen Heimat sehen. „Das Nachbarschaftszentrum ist wie ein Wohnzimmer, wo man nicht alleine ist“, so ein Besucher. Senior*innen kommen als Freiwillige und Gruppenbesuchende, um Anschluss zu finden. Eltern kommen mit ihren Sorgen und Fragen.

1997: Eröffnung des Nachbarschaftszentrum 6 – Mariahilf

1992: Eröffnung des Nachbarschaftszentrum 16 – Ottakring

1992: Eröffnung Nachbarschaftszentrum 17 – Hernals

Sprache ist Inklusionsfaktor

Sprache ist dabei ein wichtiger Inklusionsfaktor. Sie bietet Geflüchteten in offenen Gruppen Wege aus der Exklusion. In den Nachbarschaftszentren entstehen so Räume zum Austausch und sozialer Vernetzung. „Gemeinwesenarbeit strebt eine inklusive Gesellschaft und eine nachhaltige Zukunftsentwicklung an. Sie unterstützt die lebendige Entwicklung der Gemeinwesen und macht so Menschenrechte, Demokratie, Teilhabe und Inklusion vor Ort im Alltag erfahrbar.“ (Riede 2018)

Die Rolle der Freiwilligenarbeit

Anfangs passiv Teilnehmende werden zu aktiven Freiwilligen, einige sogar Projekt- und hauptamtlich Mitarbeitende. Ehemalige Lern-Kinder, junge Flüchtlinge und Menschen mit Behinderung werden freiwillig tätig. Über den Weg der Freiwilligkeit gestalten Menschen ihren Stadtteil aktiv mit. Sie erfahren Selbstwirksamkeit und wirken damit Ausgrenzung, also der Exklusion, entgegen.